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Texturen der Evidenz
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Künstlerische Verfahren von Unschärfe und Fokus prägen die mediale Struktur gemalter Bilder als ästhetische Textur mit einer spezifischen Evidenz aus.
Die beiden Leitbegriffe des Buchs, Unschärfe und Fokus, lassen sich als bildlich generierte »Behinderungen« und »Trübungen« bzw. »Berichtigungen« und »Steigerungen« des Sehens verstehen. Sie stellen in und mit Bildern vollzogene Verhandlungen des scheinbar klar und offenkundig Ersichtlichen dar und entfalten ihre Wirkung als ästhetische Vermittlungs- und Reflexionsformen jener Differenz, die zwischen Zeichen und Bedeutung, sinnlicher Anschauung und begriffsfundierter Erkenntnis besteht. In ihrer bildspezifischen Relevanz lassen sie sich damit als heuristische Kategorien profilieren, die unterschiedliche modale Ausprägungen von Evidenz bezeichnen. Diese Evidenz, so ein Argument des Buchs, ist nur in der Präsenz medialer Darstellung gegeben und nicht als Visualisierung eines vorgängig bestehenden Begriffs oder Prätexts. Es geht vielmehr um eine bildliche Textur, die sich als mediale Konstruktion und in ästhetischer Alterität zu einem »Text« konstituiert.
Das Buch konzentriert sich auf die frühe Neuzeit und nimmt mit Fallstudien zu Jan Vermeer, Frans Hals, Willem Kalf und anderen besonders die holländische Malerei des 17. Jahrhunderts in den Blick.
Noch nicht erschienen, August 2024