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Theologie der Befreiung
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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 1, 3, Universität Leipzig, Veranstaltung: "Zur Rolle der Kirche in der Geschichte Lateinamerikas", Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung
Eine Verkündigung des Evangeliums kann ohne Inkulturation nicht stattfinden. In Medellín wurde festgestellt, dass der Glaube den Menschen immer nur eingehüllt in eine kulturbedingte Sprache erreicht. Um herauszuarbeiten ob die Theologie der Befreiung eine gänzlich neue Theologie darstellt oder nur eine neue Art theologisch zu arbeiten, ist es nötig die geschichtlichen Umstände, die zu ihrer Entstehung führten, genauer zu beleuchten. Lateinamerika steht seit seiner Entdeckung 1492 unter dem Einfluss fremder Mächte. Das Christentum, welches sich dort in einen neuen Kulturraum integrierte, muss sich in der Konsequenz mit neuen Ansätzen und Entwicklungen, die rückwirkend sind, auseinander setzen. Um die Denkarten der Befreiungstheologie nachvollziehen zu können scheint es unabdingbar zu sein, ihre Entstehung in einen größeren weltgeschichtlichen Kontext zu setzen, da sie sich seit dem Beginn der Missionierung in einem Entwicklungsprozess befindet. Was sind die Ziele der Theologie der Befreiung und wie werden diese von der institutionalisierten Kirche geprägt? Könnte sie tatsächlich eine neue Kirchenspaltung hervorrufen?
Mit der Darstellung eines konkreten Konflikts zwischen Rom und einem Befreiungstheologen sollen einige Elemente der Beziehung zweier Kulturräume und rückwirkende Aspekte, in religiöser Hinsicht, deutlich werden. Wie erfolgt diese Auseinandersetzung? Wie verteidigt sich
die konservative katholische Kirche gegen neue Strömungen, wie die Theologie der Befreiung?
Leonardo Boff, der die Frage aufwirft inwiefern das institutionalisierte System der katholischen
Kirche zu rechtfertigen ist und ob in neuen Kulturräumen nicht auch neue Strukturen von Nöten
sind damit die Botschaft das gesamte Leben erfassen kann, wie das apostolische Schreiben
"Evangelii nuntiandi"1 besagt.
Eine neue Lesart des Wort Gottes in Lateinamerika resultiert auch daraus, dass das Wort an sich
immer einen Bezug zu Zeit und Raum hat. Doch warum erfolgt der Übergang von einem
statischen Ordnungsverständniss zum dynamischen Evolutionsprozess? Die Fähigkeit des
Menschen zu handeln führt zu Veränderungen, doch die sich daraus ergebende "befreiende
Praxis" in Lateinamerika, birgt auch Gefahren mit sich. Eine politische Ausnutzung des
Glaubens bzw. eine Politisierung des Evangeliums scheint durch die Praxisorientiertheit der
Befreiungstheologie möglich zu sein.
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