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Thünen-Jahrbuch
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Das vorliegende Jahrbuch der Thünengesellschaft e.V. widmet sich insbesondere den raumtheoretischen Vorstellungen Johann Heinrich von Thünens, die im Vergleich zu anderen Aspekten seines Werkes von der Forschung eher selten rezipiert werden. Gleichwohl, so weist Anke John in ihrem Beitrag nach, diente das Modell Thünens in der politischen Debatte um die föderale Neuordnung des Deutschen Reiches als Legitimation für die nach dem Ersten Weltkrieg entstandenen Konzepte polyzentrischer Städtebünde. Dass Raummodelle nicht nur als verwaltungspolitische, sondern auch als regionalgeschichtliche Instrumente genutzt werden können, verdeutlicht der zweite Beitrag in der Rubrik Thünenforschung (Martin Buchsteiner), der anhand des Ausstattungsniveaus der Städte mit Handwerkern und Dienstleistern die Stadt-Umland-Beziehungen des Herzogtums Mecklenburg-Schwerin vor der industriellen Revolution betrachtet. Tim Michaelis schließlich begibt sich in seinem Beitrag auf die Suche nach Spuren Thünens in den Werken heutiger Wirtschaftsgeographen. In der Rubrik Agrargeschichte widmet sich Michael Heinz den infolge der Industrialisierung der DDR-Landwirtschaft auftretenden Umweltbelastungen, die trotz durchaus progressiver Schutzverordnungen nicht verringert werden konnten, sondern durch strikte Planvorgaben und Materialmangel gar zu Ertragseinbußen führten. Mit Blick auf die Perspektiven des ländlichen Raumes gibt Daniel Strahl in seinem Aufsatz einen allgemeinen Überblick über die Fortentwicklung das Thünenschen Modells zur Neuen Ökonomischen Geographie, die er mit den Raumplanungskonzepten der Bundesrepublik in Verbindung bringt. Wie in den vorangegangenen Jahren bietet das vorliegende Jahrbuch auch in diesem Jahr wieder einen Überblick über neuere Publikationen zur Thünenforschung (Carsten Pallas) und zur Agrargeschichte (Gunther Viereck und Christoph Wegner). Das Forum schließlich informiert über die Webseite der Thünengesellschaft e.V. (Gunther Viereck) und erinnert an ein vor 150 Jahren erschienenes Buch Heinrich Wiskemanns (Martin Buchsteiner).
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