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tierisch gut

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Begegnung mit Goldfischen Nach meiner Erinnerung fand meine erste Begegnung mit Goldfischen im Alter von 5 oder 6 Jahren statt. Der Nachbarsjunge und Spielkamerad bedrohte mich so mit einem Gartenschlauch, dass ich zurückwich und rückwärts in das runde Wasserbecken des Nachbargartens plumpste. Dieses war dicht mit Seerosen bewachsen, und zwischen den glitschigen Stängeln lebten einige dicke Goldfische. Ich fand mich wieder im Modder des Beckens und versuchte, so schnell wie möglich heraus zu gelangen. Vor Schreck begann ich heftig zu heulen. Nicht so sehr wegen der nassen Kleidung und der kühlen Temperaturen, sondern wegen der Angst und Sorge, ich könnte bei meinem unfreiwilligen Bad mit den glibberigen Fischen in Berührung gekommen sein. Diese Berührungsängste verschwanden später, als mir mein Grund- schullehrer ein kleines Aquarium überließ, in dem zwei Goldfische herumschwammen, die mir nun beim Hausaufgabenmachen zusahen. Das Aquariumputzen wurde zur wöchentlichen Pflicht. Ein zweites Aquarium wurde größer und voller. Es begleitete mich durch meine Schulzeit, bis das Putzen immer lästiger und die Vermeh- rung der Guppies unübersichtlich wurde. Das Aquarium Nr. 2 wurde abgeschafft. Bei meinem Malereistudium in Köln tauchte er- neut ein Goldfischaquarium im Klassenatelier auf. Wir sollten Stillleben malen - angeregt durch Henri Matisse und den Rot - Grün - Klang der ver- träumten Unterwasserwelt, fanden die Fische wie selbstverständlich den Weg in meine Bilder. Das Aquarium Nr. 3 überlebte den Umzug nach Berlin nicht, aber in meinem dritten eigenen Atelier in Berlin-Wedding gab es dann das Aquarium Nr. 4 mit meditierenden Goldfischen, die am liebsten fraßen oder von mir gemalt werden wollten. Nach einem Urlaub gab es aus unerfindlichen Gründen kein Leben mehr im Aquarium Nr. 4 und ich hatte keine Lust mehr auf Fische hinter Glas. Einige Jahre später kam die nächste Gelegenheit: ich grub ein großes, tiefes Loch im Garten an der Ostsee, ließ Wasser hinein, und darin lebt bis heute ein Schwarm Goldfische mehrerer Generationen. Die Geburtenkontrolle macht ein Reiher und Frösche haben sich auch angesiedelt. Putzen ist nicht mehr notwendig. Diesen Teich kann ich stundenlang betrachten, die Fische füttern und sie dann malen. Rückwärtshineinfallen möchte ich noch immer nicht. Ulrike Hansen
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen

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14,50 CHF