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Totalitäre Sprache und textuelle Konstruktion von Welt. Am Beispiel ausgewählter Aufsätze von Joseph Goebbels über "die Juden"

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Das Phänomen des Nationalsozialismus und die Fakten, die dieses Phänomen für die Welt des zwanzigsten Jahrhunderts geschaffen hat, können in ihren Ursachen nur dann in adäquater Weise hinterfragt werden, wenn man ihr Zustandekommen nicht nur aus einer Reihe ereignis- und mentalitätsgeschichtlicher Determinanten zu begreifen versucht, sondern auch als das Ergebnis einer hochgradig effizienten Öffentlichkeitsarbeit von grausamer Perfektion. Ohne die Leistungsfähigkeit ihrer Propaganda wäre es den Nationalsozialisten vermutlich kaum möglich gewesen, ihr "Drittes Reich" zu errichten, geschweige denn, sich und ihrer Mitte der Zwanziger Jahre noch so gut wie unbekannten Partei überhaupt Gehör zu verschaffen. Michael Beißwenger vermittelt auf dem Wege einer exemplarischen Analyse ausgewählter Propagandatexte von Joseph Goebbels einen minutiösen Einblick in den Totalitarismus nationalsozialistischen Sprachgebrauchs und speziell in die Techniken einer kalkulierten Konstruktion von Sachverhalten über "die Juden" als Zielscheibe nationalsozialistischer Agitation. Anhand einer Beschreibung der lexikalisch-semantischen, grammatikalischen, syntaktisch-stilistischen und rhetorischen Auffälligkeiten der zugrundegelegten Texte zeigt er hierbei auf, wie die antijüdische Propaganda bestrebt war, ihren Rezipienten in Sprachlichem und durch Sprachliches ein Feind- und Weltbild zu suggerieren, dessen spezifische Verfaßtheit in der Folge selbst Repression und Genozid integrierbar machen sollte.
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