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Triebdominanz und autonome Moral
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Die Theorien Nietzsches und Freuds stellen in ihrer Gewichtung
von Trieben und Willen zur Macht eine noch nicht
beantwortete Herausforderung für den Lebensvollzug,
Erkenntnis, Wissenschaft und Kunst dar. Beide haben
Ontogenese und Phylogenese bei ihrer Rekonstruktion
(Nietzsche als Genealoge, Freud als Archäologe) im Auge
und sie haben damit fundamental an unseren moralischen
Werten gerüttelt, namentlich an Gut und Böse, weil sie
einen rigorosen moralischen Antagonismus fortschrieben:
Liebe und Hass, Egoismus und Altruismus, grausam und
mitfühlend etc., der abzulehnen sei. Wenn die Individuen
nicht Herren im eigenen Haus sein können, vermögen
sie auch keiner normativen Moral zu folgen und sich so
zu dieser oder jener Haltung definitiv zu bekennen, denn
dann gibt es kein an sich Gutes und Böses mehr.
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