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Über den Tellerrand geschaut
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Migranten nehmen die ihnen jeweils spezifische Art der Ernährung und ihre Art zu essen als Teil ihres kulturellen Gepäcks mit in die neue(n) Heimat(en). In den Lebensmitteln, wie sie sie zubereiten und verzehren, werden Migranten von der aufnehmenden Gesellschaft als Andere erkannt. Zugleich sind die spezifische Nahrungsmittelzubereitung und der gruppenspezifische Konsum von Nahrungsmitteln wesentliche Elemente, über die Migranten ihre alte Heimat in der neuen Umgebung über Generationen bewahren: Mutters Kochtopf wird zur Orientierungshilfe in der Fremde.
Das in der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft kaum untersuchte Interaktionsfeld von Migration und Ernährung ist Thema dieses Bands. Seine Beiträge fragen nach den vielseitigenhistorischen Bezügen zwischen Migration und Ernährung. Dabei wird von einem weiten Begriff von 'Ernährung' ausgegangen, der als Bestandteil der Alltagskultur Lebensmittel, Zubereitung und Küche, Esskultur und die symbolische Bedeutung von Produkten bis hin zu den Absatzformen umfasst. Ein besonderes Interesse gilt den Aspekten des (kulturell)kulinarischen sowie des Wissenstransfers und der identitätsstiftenden Funktion von Nahrungsmitteln und Speisen.
Mit Beiträgen von Lars Amenda, Mathias Beer, Sabina Bellofatto, Dittmar Dahlmann, Gregor Feindt, Charlotte E. Haver, Kathleen Loock, Maren Möhring, Margrit Schulte Beerbühl, Sonja Weishaupt, Josef Wolf und Karl-Heinz Wüstner.
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen