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- Über die Darstellung des Widerspruches zwischen privatem Sein und öffentlichem Schein innerhalb des Märe "Die Suche nach dem glücklichen Ehepaar" von Heinrich Kaufringer
Über die Darstellung des Widerspruches zwischen privatem Sein und öffentlichem Schein innerhalb des Märe "Die Suche nach dem glücklichen Ehepaar" von Heinrich Kaufringer
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Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1, 3, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Lehrstuhl für Deutsche Philologie des Mittelalters), Veranstaltung: L'adultera. Ehebrecherinnen in der Literatur des Mittelalters, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Thematisierung der Liebe und des Ehebruches darf nicht gänzlich als neuzeitliches Phänomen verstanden werden. Vielmehr haben diese Motive auf Grund ihrer Darstellungsmöglichkeiten im Laufe der Geschichte Einfluss auf diverse Künste genommen oder fanden durch ihren Charakter immer wieder als Themenstoff eine schriftbezogene Verwendung. Insbesondere für die mittelalterlichen Gesellschaften war der Gebrauch der Liebes- und der Ehethematik von fundamentaler Bedeutung, sodass diese zu zentralen Gegenständen der Literatur avancierten. Dabei lässt sich in der Fülle der unterschiedlichen Textsorten der mittelalterlichen Literatur, in denen das Zusammenleben von Mann und Frau behandelt werden, eine durch die Autoren jener Zeit entworfene Eheauffassung erkennen, die sich nicht nur als Institution versteht, sondern zunehmend auch als einzig legitime Lebensform für die Liebesgemeinschaft zwischen beiden Geschlechtern. Doch während die Ehe als ideale Fortsetzung eines Liebesverhältnisses oder als deren einzig tolerierbarer Ort in der Literatur des Mittelalters in Erscheinung tritt, geschieht dies in einer Gesellschaft die durch patriarchalische Strukturen geprägt ist und in der sich die Ehe auf dem Weg in die Neuzeit nur allmählich über die Liebe der Partner zueinander zu definieren beginnt. Neben den großen höfischen Romanen von einzelnen Autoren wie Chrétien de Troyes oder Hartmann von Aue und des Minnesangs bildete sich schon im frühen 13. Jahrhundert eine neue Textgattung, die als relativ kurze novellenartige Verserzählung inhaltlich ein breites Themenspektrum behandelt. Doch trotz der Vielfalt der Themen, auf die diese Kurzerzählungen eingehen, zeigt sich bei näherer Betrachtung ein dominierendes Interesse hinsichtlich des Verhältnisses von Eheleuten zueinander ab, wodurch "das provozierend-revolutionäre Potential des mittelalterlichen Liebesdiskurses" eine vollkommen neuartige Dimension erfährt. Denn während im höfischen Roman die Minne der Liebenden sich noch einer sittlichen Gesellschaftsordnung unterwirft, wird diese in der Märendichtung durch eine erotisch-sexuelle Darstellung radikalisiert, sodass ein "Einblick in die universelle Macht des Triebes [gewährt] und damit auch das Eingeständnis der menschlichen Schwäche" thematisiert wird. Exemplarisch hierfür ist das Märe von der Suche nach dem glücklichen Ehepaar von Heinrich Kaufringer zu nennen, in der die christliche Vorstellung einer rechten Ehe der defizitären Wirklichkeit gegenübergestellt wird.
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