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Ueber die Krankenpflege Hysterischer Personen (Classic Reprint)

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Excerpt from Ueber die Krankenpflege Hysterischer PersonenHeut zu Tage müssen wir uns, wenn wir über den Werth der Anstaltsbehand lung hysterischer Zustände Klarheit erlangen wollen, in erster Linie die Frage vorlegen, in wieweit der Anstaltsaufenthalt für die psychische Behandlung der Hysterie besondere Vortheile gewährt. Bei der Feststellung dieser können die mehr oder minder trefilichen Badeeinrichtungen und die Ausstattung mit elek trischen und heilgymuastischen Apparaten offenbar nur eine untergeordnete Rolle spielen, als wichtigstes Moment wird denn auch jetzt zumeist die Los trennung der Kranken von den Ein¿üssen ihrer gewohnten Umgebung, ihrer Häuslichkeit, die Isohrun g erklärt. Während dieser Vortheil, welcher nichts lediglich dem Anstaltsaufentbal% Eigenthilmliches bildet, sondern durch Maass nahmen anderer Art eben so gut erreichbar ist, in seiner Tragweite offenbar vielfach überschätzt wird, wie wir sogleich zeigen werden, wird auf die Be iähigung der Anstaltsleiter für die in Betracht kommende psychische Behand lung lange nicht das erforderliche Gewicht gelegt.Seitdem Charcot der Isolirung bei der Behandlung Hysterischer, speciell jugendlicher Individuen, so sehr das Wort geredet hat, betrachtet man dieselbe in Frankreich vielfach fast als eine Art Specificum gegen Hysterie, auch bei uns fehlt es nicht an Stimmen, welche von der Entfernung der Kranken aus der Familie in erster Linie das Heil derselben abhängig machen wollen. Mit derben, aber auch sehr treffenden Worten ist Benedict') diesem Uebereifcr ent gegengetrcten. "früher hat man für jedes hysterische Symptom Zerstreuung und Bewegung kommandirt, jetzt werden nach dem tyrannischen Gesetze der therapeutischen Mode Isolirung und Bettruhe angeordnet. Das Eine wie das Andere kann ebenso weise, wie albern sein. Benedict hat unzweifelhaft Recht. Die Isoliruug ist eine Maassnahme, welche sich erfahrungsgemäss in vielen Fällen für die Kranken sehr wohlthätig erweist, diese günstige Wirkung ist jedoch von gewissen Bedingungen abhängig, die nicht in jedem Falle und in den einzelnen Fällen nicht zu jeder Zeit vorhanden sind. Wo diese Bedingungen fehlen, kann die Entfernung aus der Hämlichkeit nicht nur ohne erspriess lichen Ein¿uss auf den Zustand der Kranken bleiben, sondern auch geradezu Schaden stiften. Wir dürfen eben nicht übersehen, dass durch die Versetzung der Kranken in eine neue Umgebung man dieselben nur räumlich, nicht geistig von ihrer Familie abtrennt und die seelischen Quellen ihrer Leiden nicht ohne Weiteres zum Schwinden gebracht werden. Die Sorgen, Kümmerniaee und anderen Gemüthsbelastnngen, welche in der Lebenslage der Kranken, ihren Familieuverhältnissen oder Beziehungen zu einzelnen Personen und friiheren Erlebnissen begründet sind, nehmen dieselben ungeschmälert in die Anstalt mit, und zu diesen schädigenden psychischen Momenten können unter Um ständen durch 'den Anstaltsaufenthalt neue hinzugefügt werden, Sorgen um das Ergehen der zu Hause befindlichen Angehörigen, quälende Sehnsucht nach diesen, Entbehrung eines liebgewordcnen Umganges. Auch die materiellen Opfer, welche die Pflege der Kranken ausserhalb ihrer Häuslichkeit erheischt, bilden in vielen Fällen einen sehr zu berücksichtigenden Umstand. Wir haben daher allen Grund, die Anstaltsbehandlung Hysterischer von bestimmten In dicationen abhängig zu machen und in jedem einzelnen Falle sorgfältig zu prüfen, ob das Gewicht dieser Indicationen nicht durch in den seelischen oder äusseren Verhältnissen der Kranken liegenden Umstände aufgehoben wird.About the PublisherForgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.com
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