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Umweltmanagement im Fadenkreuz des Homo oeconomicus
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Fachbuch aus dem Jahr 2016 im Fachbereich VWL - Umweltökonomie, Technische Universität Chemnitz, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Aufrechterhaltung eines Umweltmanagementsystems wird heute als eine Grundvoraussetzung vieler moderner Wirtschaftsunternehmen betrachtet. Bis in die 1980er Jahre dominierten Maßnahmen des nachsorgenden Umweltschutzes (End-of-the-Pipe-Technologien). Ab den 1990er Jahren verschob sich der Schwerpunkt hin zum vorsorgenden Umweltschutz. Hintergrund war das Aufkommen von Umweltmanagementsystemen.
Vernünftiges wirtschaftliches Handeln erfolgt unter den Bedingungen knapper Mittel zur Erreichung wirtschaftlicher Ziele (z. B. Nutzenmaximierung beim privaten Haushalt, Gewinnmaximierung beim Unternehmen). Dieser Grundsatz findet seinen Ausdruck im sogenannten Ökonomischen Prinzip. Das Ökonomische Prinzip (auch Wirtschaftlichkeitsprinzip) stellt auf ein möglichst günstiges Verhältnis von Aufwand und Ertrag ab. Ausgangspunkt ist die Annahme, dass aufgrund der Knappheit der Güter die Wirtschaftssubjekte ihr wirtschaftliches Handeln so gestalten, dass die eingesetzten Mittel mit dem Ergebnis ins Verhältnis gesetzt werden und Akteure zweckrational so agieren, dass es im Ergebnis zu einer Nutzenmaximierung (meist im Sinne einer Gewinnmaximierung) kommt.
Inwiefern ist betrieblicher Umweltschutz also ein rationales Unternehmen? Eine solche Frage wirkt in Anbetracht der aktuellen Diskussion über Umweltbelange überraschend, scheint betrieblicher Umweltschutz doch heute ein grundsätzlicher Aspekt der wirtschaftlichen Aktivitäten von Unternehmen zu sein. Was unter Rationalität verstanden wird, hängt stets vom zugrunde gelegen Rationalitätskriterium ab. Das in der Ökonomik allgemein akzeptierte Rationalitätsprinzip ist das soeben besprochene Ökonomische Prinzip, demgemäß die Wirtschaftssubjekte eine Nutzenmaximierung (meist im Sinne einer Gewinnmaximierung) anstreben.
Das Modell eines nach dem Ökonomischen Prinzip handelnden Wirtschaftssubjekts ist das des sogenannten Homo oeconomicus. Es handelt sich hierbei um ein abstraktes Modell, das die wirtschaftliche Realität in ihrer Komplexität zwar nicht komplett darzustellen vermag, das dennoch als Grundlage für viele Erklärungen in der Wirtschaft dient. Das Modell des Homo oeconomicus lässt sich mit dem sogenannten "Gefangenendilemma" in Zusammenhang bringen. Interessanterweise offenbart das Gefangenen-Dilemma, bei dem die Spieler dominante (nutzenmaximierende) Strategien auch tatsächlich spielen, die Grundstruktur des Umweltproblems.
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