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Unternehmenskäufe in der internationalen Rechnungslegung IFRS: Bilanzpolitische Möglichkeiten und deren Nutzung durch börsennotierte Unternehmen
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Mit der Veröffentlichung des neu überarbeiteten IFRS 3 im Januar 2008, wurde das mit dem FASB gemeinsam durchgeführte Business Combinations Projekt des IASB abgeschlossen. Hintergrund dessen waren immer höher ausgewiesene und undurchsichtige Goodwillpositionen in den Bilanzen großer Unternehmen, welche es Investoren unmöglich machten eine Investitionsentscheidung einzuschätzen. Mit der Schaffung des IFRS 3 wurde die Methode der Interessenzusammenführung untersagt, wodurch ein Unternehmenserwerb ausschließlich nach der Erwerbsmethode zu bilanzieren ist.
Der Vorgang der Aufteilung der Anschaffungskosten auf die zum Fair Value bewerteten Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten innerhalb dieser Erwerbsmethode wird hierbei als Kaufpreisallokation bezeichnet. Problematisch hierbei ist, dass besonders für immaterielle Werte der Kreis der ansetzbaren Werte sehr vielfältig und deren Bewertung sehr komplex ist. Daher verbleibt ein gewisser Ermessensspielraum der Unternehmen, wie und in welcher Höhe die Werte zu aktivieren sind und die Höhe des Goodwill bemessen wird.
In diesem Buch werden zunächst die Regelungen des IFRS 3 genauer betrachtet und theoretische Ansätze zur Kaufpreisallokation, deren Änderungsmöglichkeiten sowie Spielräume für eine bilanzpolitische Beeinflussung des aktivierten Vermögens vorgestellt. Eine empirische Analyse, welche Indizien für bilanzpolitische Gestaltungen durch einen Vergleich von provisorischen und endgültigen Kaufpreisallokationen börsennotierter Unternehmen darstellt, zeigt anschließend die Nutzung und mögliche Motivationsgründe in der Praxis.
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