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Unternehmenszielorientierte Fabrikplanung im Kontext eines Ganzheitlichen Produktionssystems
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Die industrielle Produktion ist mehr denn je dazu herausgefordert, sich ständig ändernden Rahmenbedingungen anzupassen. Als wesentliche Veränderungstreiber lassen sich u. a. die steigende Anzahl der zu bedienenden Märkte, die Schnelllebigkeit von Technologien und Innovationen sowie die Zunahmen der Produktvarianten identifizieren. Im Gegensatz hierzu besteht die Fabrik als "Ort der industriellen Produktion" häufig aus gewachsenen und schwer veränderbaren Strukturen, die diesen Anforderungen nicht genügen. Ausgehend von der Automobilindustrie versuchen Unternehmen durch die Implementierung Ganzheitlicher Produktionssysteme (GPS) diesen Veränderungstreibern unter Berücksichtigung organisatorischer, personeller und wirtschaftlicher Aspekte zu begegnen und so ihren Wertschöpfungsprozess an den geänderten Anforderungen auszurichten. Dabei werden in einem GPS Methoden unternehmensspezifisch und systematisch zusammengestellt, um auf diese Weise die Produktion umfassend, durchgängig und an den Unternehmenszielen ausgerichtet anzuordnen. Neben der Anpassung von nichtphysischen Bestandteilen der Unternehmen entsteht ebenfalls ein großer Aufwand beim Ändern der physischen Bestandteile - der Fabrik.
Die Fabrikplanung leistet bei der Einführung eines GPS durch die Gestaltung des Ortes der Produktion einen wesentlichen Beitrag. Allerdings sind in der Praxis erhebliche Wissensdefizite in der Abstimmung des Fabrikplanungsprozesses mit dem Einführungsprozess eines GPS zu erkennen. Diese betreffen sowohl die notwendige Qualifikationen der planenden Mitarbeiter als auch die zielorientierte Ausrichtung des Fabrikplanungsprozesses und die letztendliche Gestaltung der Fabrik unter Beachtung der Prämissen des GPS.
Vor diesem Hintergrund leistet diese Arbeit einen grundlegenden Beitrag zur Umsetzung eines an den Unternehmenszielen ausgerichteten Fabrikplanungsprozesses. Dies wird durch die konsequente Verknüpfung mit dem Einführungsprozess eines GPS erreicht. Basis hierfür bildet ein Modell zur Verknüpfung der einzelnen GPS-Elemente mit den Elementen der Fabrik. Dabei wird der in der Wissenschaft etablierte, systemorientierte Aufbau einer Fabrik erweitert indem dieser in direkten Zusammenhang mit den aus den Unternehmenszielen abgeleitete GPS-Elementen gesetzt wird. Hierdurch werden die Zusammenhänge zwischen GPS-Elementen und Elementen der existierenden Fabrik in Art (Strukturebenen, Gestaltungsfeld) und Stärke beschrieben.
Um eine Fabrik in der Form zu gestalten, dass das Resultat bestmöglich zur Erfüllung der angestrebten Unternehmensziele dient, ist eine Methodik notwendig, welche die Ziele des GPS auf den Fabrikplanungsprozess überträgt. Im Rahmen der Methodik werden die beiden Hauptzielsetzungen eines GPS - Vermeidung von Verschwendung und kontinuierliche Verbesserung - konsequent auf den Fabrikplanungsprozess angewendet. Die Methodik besteht aus drei Methodenbausteinen: Prozessbaustein, Qualifizierungsbaustein und Gestaltungsbaustein. Der Prozessbaustein beschreibt die Anwendung der Ziele des GPS auf den Fabrikplanungsprozess. Der Qualifizierungsbaustein stellt den Aufbau der notwendigen Kompetenz bei den planenden Mitarbeitern sicher. Der Gestaltungsbaustein unterstützt die Realisierung des beschriebenen Prozesses. Zur Validierung des methodischen Teils enthält die Arbeit die Darstellung dreier Praxisbeispiele aus dem Bereich der variantenreichen Serienproduktion. Es wird deutlich aufgezeigt, dass die Methodik praxistauglich, erfolgreich anwendbar und bei Bedarf fallspezifisch erweiterbar ist.
Durch die erfolgreiche Anwendung der Methodik können Iterationsschleifen aufgrund einer nicht unternehmenszielkonformen Planung entfallen. Zusätzlich können durch die entsprechende Ausgestaltung des Fabrikplanungsprozesses die Schnittstellen zwischen GPS-Einführungs- und Fabrikplanungsprozess eindeutig beschrieben und die Einführung eines GPS sowie die kontinuierliche Verbesserung des Status Quo des Unternehmens beschleunigt werden.
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