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Veränderungen von Selbstschemata im Kontext der Teilnahme an internationalen Workcamps
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Internationale Workcamps stellen einen besonderen Programmtyp internationaler Jugendbegegnungen dar: Jugendliche aus unterschiedlichen Ländern kommen für mehrere Wochen zusammen, um an einem gemeinnützigen Projekt zu arbeiten. Während dieser Zeit wohnen sie zusammen, versorgen sich selbst und unternehmen gemeinsame Aktivitäten in ihrer Freizeit. Im Rahmen der Arbeit wird untersucht, inwiefern sich im Kontext der Teilnahme an einem internationalen Workcamp Selbstschemata (Vorstellungen von und Einschätzungen zur eigenen Person), beispielsweise bezüglich eigener Kompetenzen, verändern.
Durch die Integration theoretischer Konzeptionen zum Selbst sowie aus der Lern-, und Entwicklungspsychologie wird ein Rahmenmodell entwickelt, dass den interkulturellen Kontext und die Zielgruppe Jugendliche berücksichtigt. In einer Vorstudie werden diejenigen Selbstschemata identifiziert, die im Kontext der Teilnahme am Workcamp aktiviert werden. Darauf basierend erfolgt die Auswahl geeigneter Persönlichkeits- bzw. Selbstkonzeptskalen aus der Literatur sowie die Entwicklung spezifischer Skalen zur Erfassung dieser Selbstschemata.
In der Hauptuntersuchung werden Teilnehmer an internationalen Workcamps vor und nach ihrer Teilnahme sowie drei Monate später mittels Fragebogen zu den ausgewählten Selbstschemata befragt und anhand einer Kontrollgruppe aus Nicht-Teilnehmern verglichen. Die Ergebnisse zeigen eine Zunahme der Ausprägungen in den Bereichen Selbstwirksamkeit, Kontaktfähigkeit allgemein, Kontaktfähigkeit gegenüber Menschen aus anderen Kulturen, Offenheit gegenüber unbekannten und unterschiedlichen Menschen sowie nationalen Identität. Diese Effekte bleiben mit Ausnahme der Offenheit über die Zeit stabil. Bei der Mehrheit der Tn entwickelt sich zudem eine differenzierte Sichtweise über andere Kulturen sowie über ihre eigene Kultur. Insgesamt wird die Workcamperfahrung positiv gesehen und ihr eine hohe Bedeutung zugeschrieben.
Die Arbeit zeigt, dass internationale Workcamps einen besonderen Lern- und Entwicklungskontext darstellen, der die Exploration eigener Fähigkeiten ermöglicht und damit die Bewältigung von Entwicklungsaufgaben unterstützt. Die Ergebnisse werden in Bezug auf die einzelnen Selbstschemata diskutiert und mit anderen Befunden der Austauschforschung verknüpft. Abschließend werden theoretische und empirisch-methodische Perspektiven und Implikationen für weitere Forschungen aufgezeigt.
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