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Vergleichende Neuropathologie des Menschen und der Tiere

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Ich habe vor kurzem auf die bedauerliche Thatsache hingewiesen, daß comparativ-pathologisch-anatomische Kenntnisse fast vollständig mangeln, und zwar zum größten Theile deshalb, weil viele Erkrankungen des Nervensystems, denen wir beim Menschen so häufig begegnen, die Thiere vollständig verschonen. Sicher sind solche Erkrankungen auf dem Gebiet des Nervensystems bei Thieren selten, aber vielleicht weniger selten, als wir geneigt sind anzunehmen, es ist eben in dieser Hinsicht zu wenig Fleiß aufgewendet worden. In der letzten Zeit macht sich ein sehr erfreulicher wissenschaftlicher Auf­ schwung in den Veterinärinstituten bemerkbar, und unsere Kenntnisse von den Nervenkrankheiten der Thiere und deren anatomischem Substrat haben dadurch angefangen - aber eben nur angefangen - sich in erwünschter Weise zu er­ weitern. Wenn wir aber auch die neuesten Lehrbücher über die Pathologie der Hausthiere durchmustern, so ist die Ausbeute an pathologisch-anatomischem :Material bezüglich der Nervenkrankheiten immer noch eine sehr unbefriedigende, namentlich dann, wenn wir etwa gar eine feinere mikroskopülChe Untersuchung erwarten. " Diese Zeilen, die OBERSTEINER in einer Übersichtsarbeit zur Methodologie in der neurologischen Forschung im 2. Heft der "Arbeiten aus dem Neurologischen Institut Wien" schrieb, haben leider auch heute noch Geltung. Es brauchte mehr als 50 Jahre, bis diese Lücke ausgefüllt wurde. Sie wurde es nun durch die prächtige Monographie, welche uns heute die Professoren FRAUCHIGER und FANKHAusER vorlegen. Für diesen Rückstand im Ausbau unserer pathologisch-anatomischen und klinisehen Kenntnisse der tierischen Nervenkrankheiten gibt es übrigens zahlreiche Gründe und Entschuldigungen.
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