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Verklärt und verachtet
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Moderne Wahrnehmungsweisen von Landschaft setzen ein spezifisches gesellschaftliches Naturverhältnis voraus, das sich erst in den letzten zwei, drei Jahrhunderten herausbildete. Der Autor untersucht diesen Prozeß kultur- und diskursgeschichtlich am Beispiel einer besonderen Landschaftsformation, jener des westlichsten Steppensees Europas. Der Neusiedler See erweist sich dabei als eine «Grenzlandschaft» auf mehreren Ebenen: Er war im Laufe der Geschichte politischen Grenzverschiebungen und extremen Wasserschwankungen zwischen Überflutung und Austrocknung ausgesetzt. Auch in den ästhetischen Bewertungen und kulturellen Praktiken, mit denen man dieser Landschaft bis in die jüngere Vergangenheit begegnete, läßt sich eine außergewöhnlich starke Ambivalenz feststellen.
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