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Volendo far la favola affettuosa
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Teresa Staudacher fragt in ihrer Studie nach der Rolle von Affektpoetik und Heidendarstellung bei Torquato Tasso, insbesondere mit Blick auf die Gerusalemme liberata. Inwiefern funktionalisiert Tasso seine heidnischen Figuren - vor allem seine heidnischen Heldinnen - gezielt für seine auf Affektbewegung gerichtete Poetik? Welche Rolle spielt das als Leiden der Figuren auf der einen und als Mit-Leiden des Publikums auf der anderen Seite verstandene Pathos, das für die Liberata und ihre Rezeption eine besondere Bedeutung einnimmt? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, wird Tassos Epik ins Verhältnis zu signifikanten literarischen und außerliterarischen Kontexten gesetzt. In einem ersten Abschnitt wird die Bedeutung von Umgehungs- und Ambiguisierungsstrategien - in Reaktion auf repressive Tendenzen im Secondo Cinquecento - und der Affektbewegung innerhalb der poetischen Theorie und Praxis Tassos aufgezeigt. Vor diesem Hintergrund analysiert ein zweiter Abschnitt die Repräsentationen der Heiden und Heidinnen in Tassos Epik unter Berücksichtigung spezifischer Kontexte wie Konventionen der Islam- und Sarazenendarstellung, zeitgenössischen Diskursen über , die Türken' und allgemeinen Mustern der Fremdwahrnehmung. Dabei stehen einzelne Figuren ebenso im Fokus der Untersuchung wie die Darstellung der heidnischen Herrschaft oder Religion, die Konstruktion von Oppositionen ebenso wie ihre Auflösung. Staudacher kann zeigen, dass Tasso mit der Liberata nicht nur intentional einen mehrfach lesbaren Text schafft, der auf die Ansprache der Affekte des Publikums zielt, sondern dass er darüber hinaus über die Erregung angemessener Affekte unterschwellig eine alternative, von der explizit im Text propagierten Ideologie abweichende Norm zu vermitteln sucht.
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