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Volk und Herrscher in der historischen Sage
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Vom Historismus als Unwahrheiten verworfen, wird der Wert der historischen Sagen für ein umfassendes Verständnis der Vergangenheit mehr und mehr erkannt. Diese Studie untersucht die Rolle mündlicher Überlieferungen im Prozeß der Mythisierung historischer Herrscherpersönlichkeiten. Als Fallbeispiel dient die Überlieferungsgeschichte des Tiroler Herzogs Friedrich IV. von Österreich (1382/83-1439), Widersacher von König Sigismund und von Oswald von Wolkenstein, der bis heute in Tirol äußerst populär ist. Der Autor analysiert gedruckte und ungedruckte Darstellungen des Herzogs, von den Ereignisliedern auf dem Konstanzer Konzil und den Werken des Enea Silvio Piccolomini über die schweizerischen und österreichischen Chroniken der frühen Neuzeit bis zu den Reisebeschreibungen, Sagensammlungen und patriotischen Dichtungen des 19. und 20. Jahrhunderts. Rund 30 Sagen von «Friedl mit der leeren Tasche» werden aus Originalquellen zitiert und auf ihre Genese, Verbreitung und Funktion hin untersucht.
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