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Volkskundliche Großprojekte
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Die frühe akademische Volkskunde schuf Großprojekte, aus denen umfangreiche Archive, Handwörterbücher und Atlaswerke hervorgegangen sind. Gegenwärtig sind solche Verbundunternehmen kaum in Sicht. Sollte die Volkskunde/Europäische Ethnologie/Kulturanthropologie ihre Forschungsenergien wieder durch Groß- und Langzeitprojekte bündeln oder sind ihre jetzigen Kooperationsformen ausreichend? Welche Lehren kann das Fach aus seinen bisherigen Projekten ziehen? Welche neuen Fragen sind an das ältere, keineswegs wertlose Material zu stellen? Sind die Dokumente der jüngeren, enger gefassten Forschungsprojekte dauerhaft archivierungswürdig? Wie können sich die volkskundlichen Archive auf dem Markt der neuen Informationsanbieter behaupten, der erweiterte Navigationsmöglichkeiten bietet und Forschungsmaterialien online bereitstellt?Diesen und anderen Fragen widmen sich dreizehn Referate, die auf einer Hochschultagung der deutschen Gesellschaft für Volkskunde in Rostock gehalten wurden. Ausgehend von Überlegungen zur Wissensproduktion und -präsentation wurden die Konzeptionen und der künftige Wert des "Deutschen Volksliedarchivs", des "Atlas der deutschen Volkskunde", des "Zentralarchivs der deutschen Volkserzählung", der "Enzyklopädie des Märchens", des "Johannes-Künzig-Instituts für ostdeutsche Volkskunde", des "Wossidlo-Archivs" und des Hamburger "Archivs für Alltägliches Erzählen" kritisch befragt. Überdies stellten Gäste aus Finnland und Estland ihre Erfahrungen mit Länder übergreifenden und nationalen Forschungsprojekten vor. Auch thematisiert der Band die Forschungsförderung. Beschlossen wird er mit einer kontrovers geführten Podiumsdiskussion.
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