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Vom Kind zum Fall
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Die aktuellen Entwicklungen in der frühkindlichen Bildung verweisen auf ein zunehmendes Interesse an dem Ausbau von Maßnahmen zur Prävention und Früherkennung, mit denen Kooperationsformen in den Fokus frühpädagogischer Handlungsfelder rücken. Hiervon ausgehend wird in der vorliegenden Studie der Ausbau der Früherkennungsmaßnahmen unter multiprofessionellen Zuständigkeiten erstmals auf Benachteiligungsprozesse von Kindern und Familien untersucht. Mit einem qualitativ-rekonstruktiv angelegten empirischen Zugang werden kooperative Arbeitsformen in inklusiven Settings zwischen Kindertageseinrichtung sowie Frühförderung aufgegriffen und aus ungleichheitskritischer Perspektive beleuchtet. Im Ergebnis zeigt sich, dass sich die auf Prävention ausgerichteten Verschiebungen im bildungspolitischen Diskurs auch auf der handlungspraktischen Ebene widerspiegeln, sodass der programmatisch geforderte Abbau sozialer Ungleichheit auf der operationalen Ebene die Konstruktion eines pathologischen Falls in der Kooperationspraxis voraussetzt. Somit ist die Zusammenarbeit auf besondere Weise von dem paradoxen Spannungsfeld gekennzeichnet, ungleichheitsrelevante Differenzen zu produzieren, um sie zugleich hierüber abzubauen.
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