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Vom Militaristen zum Pazifisten
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General Berthold von Deimling (1853-1944) war eine der schillerndsten und polarisierendsten Persönlichkeiten des Kaiserreichs und der Weimarer Republik. Er zählte zur kleinen Gruppe deutscher Offiziere, die den spektakulären Wandel vom Militaristen zum Pazifisten vollzogen. In Deutsch-Südwestafrika war Deimling 1904 am Genozid gegen die Herero beteiligt. Als Kommandierender General in Straßburg trug er 1913 maßgeblich zur Eskalation der Zabern-Affäre bei, die zum Symbol für die Vorherrschaft des Militärs gegenüber der Politik im Kaiserreich werden sollte. Nach seiner Hinwendung zum Pazifismus, die in dieser Studie erstmals umfassend analysiert wird, avancierte Deimling in den zwanziger Jahren zu einem der populärsten Aktivisten der deutschen Friedensbewegung. Die militärische und politische Biographie Deimlings mit ihren faszinierenden Widersprüchen wird von Kirsten Zirkel anschaulich und detailreich nachgezeichnet. Diese Lebensgeschichte ist ein wichtiger Beitrag zur Historischen Friedensforschung und zugleich ein exemplarisches Lehrstück über die Chancen und Belastungen deutscher Geschichte vor 1933.
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