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Von Fiktion und Simulation als kognitiven Übergängen
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Formen bildhaften Denkens und ihr wissenschaftliches Erkenntnispotential
So wie Träume auf unbewusste, künstlerische Fiktionen hingegen auf bewusste Weise unsere Erfahrungen modellieren und zuspitzen, lotet auch die Wissenschaft immer stärker mit Hilfe bildhafter Simulationen die Grenzen der etablierten Erkenntnis aus und entwirft je neue Modelle der Welt. Im Gegensatz zur Referentialität der Wörter ermöglicht erst und gerade ein modales, bildhaftes Denken die Erzeugung alternativer Realitäten. Bilder erlauben eine dynamische Simulation des Wirklichen und Möglichen, sie geben jedoch zugleich räumliche Konturen vor und verlangen damit einen ordnenden, interpretatorischen Rahmen. Das Bild ist selbst «eingerahmtes Wissen». Je stärker die verschiedenen Wissenschaften auf bildhafte Simulationen zurückgreifen (und damit auf eine Form wissenschaftlich verwertbarer Fiktion), desto mehr scheint der Gegensatz von Geistes- und Naturwissenschaften aufgehoben. Unsere akademische Kultur steht nicht mehr am Scheidewege zweier Kulturen, das Potential ihrer wissenschaftlichen Zukunft liegt vielmehr «in der gegenseitigen Befruchtung quantitativer und qualitativer Perspektiven», wie sie auch den jüngsten Flaggschiffprojekten eigen ist.
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