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Waldorfschulen und Montessorischulen in der Praxis
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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Pädagogik - Reformpädagogik, Note: 1, 7, Philipps-Universität Marburg (Erziehungswissenschaften), Veranstaltung: Reformpädagogische Alternativen zur Staatsschule, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung
Die vorliegende Hausarbeit zum Proseminar "Es geht auch anders - Real und vital existierende
Alternativen zur Staatsschule" will sich mit zwei reformpädagogischen Ansätzen, die beide auf der
intrinsischen Grundannahme beruhen, dass ein Mensch von sich aus lernen will, auseinandersetzen:
Die Waldorfpädagogik Rudolf Steiners und die Montessoripädagogik von Maria Montessori.
Es soll erarbeitet werden, wie heutige Waldorfschulen und Montessorischulen in der Praxis die
Schulbildung der Kinder umsetzen.
Zunächst wird das jeweilige Menschenbild der entsprechenden pädagogischen Richtung
beschrieben. Im nächsten Abschnitt folgen die aus dem intrinsischen Menschenbild abgeleiteten
Methoden der Waldorf- und Montessoripädagogik. Die Inhalte der Lehrpläne werden im dritten und
letzten Abschnitt des Hauptteils zusammengefasst.
Meine These ist, dass sowohl Montessori- als auch Waldorfpädagogik in mancherlei Hinsicht
fortschrittlicher als die staatliche Regelschule sind.
2. Waldorfpädagogik und Montessoripädagogik - Ein Vergleich
2.1. Das Menschenbild
Wie wir schon im Proseminar gelernt haben, geht sowohl die Waldorfpädagogik als auch die
Montessoripädagogik davon aus, dass der Mensch aus eigenem Antrieb lernt:
"Das Lernen geht als Tätigkeit vom Kinde aus. Die Erwachsenenwelt gibt Möglichkeit und Anlass
zum Lernen. Die Schule sollte ein Ort sein, in dem verschiedenste Lernmöglichkeiten für
unterschiedliche Interessen und Begabungen angeboten werden, so dass individuelle Lernwege
begangen werden können" schreibt Christoph Lindenberg in "Waldorfschule heute" (S. 126).
Auch in den Montessori-Schulen geht man davon aus, "dass das Kind sich selbstständig und
selbsttätig entwickelt" (WILDE, S.140).
Aus diesem intrinsischen Menschenbild resultieren die jeweils besonderen Merkmale der Waldorfund
Montessorischulen im Kontrast zu staatlichen Regelschulen.
Da die Vertreter beider pädagogischer Ansätze glauben, dass Kinder lernen wollen, ist kein
extrinsischer Druck notwendig: Es gibt - zumindest bis zum Eintritt in die Oberstufe - keine
Zensuren und daraus resultierend kein Sitzenbleiben und keine Auslese:
"Die Waldorfschulen setzen dieser Pädagogik der Auslese eine Pädagogik der Förderung entgegen. Sie
meinen (...), dass es im tiefsten unmenschlich ist, die Schule als Instrument der Auslese zu missbrauchen
(...)" (LINDENBERG, Waldorfschulen, S.56).
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