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Wandel durch Handeln. Warum haben die ökonomischen Interdependenzen zwischendem Westen und Russland keinen Frieden sichern können?
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Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Politik - Region: Russland, Note: 1, 0, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Institut für Sozialwissenschaft), Veranstaltung: Internationale Beziehungen, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Hausarbeit möchte ich der Frage nachgehen, warum diese Idee zwischen dem Westen und Russland gescheitert zu sein scheint. Dazu wird zunächst die Grundlage des Konzepts der Interdependenz und dessen Einbettung in die Theorien der Internationalen Beziehungen vorgestellt. Anschließend wird die wirtschaftliche Lage Russlands skizziert. Es wird dabei auf die inner- und außerpolitischen Probleme und die wirtschaftlichen Interdependenzen zwischen Ost und West eingegangen. Der darauf folgende Abschnitt bildet den Kern dieser Arbeit. Es werden im Fall Russlands drei Argumente für das Scheitern des Friedens trotz der Interdependenzen diskutiert. Erstens die begrenzte Bedrohung westlicher Sanktionen (zumindest in der kurzen Frist) für Russland. Zweitens das Problem eines fehlenden breiten Mittelstands in der russischen Gesellschaft und Unternehmenswelt. Und drittens, dass eine gut funktionierende Wirtschaft und wachsender Wohlstand der Bevölkerung nicht das priorisierte Ziel Putins zu sein scheint.
Wandel durch Handeln ¿ spätestens mit Putins Überfall auf das gesamte Staatsgebiet der Ukraine am 24. Februar 2022 schafft der russische Autokrat Fakten, die im Westen und vor allem in Europa böse Erinnerungen aus vergangenen Zeiten erwachen lassen. Ein Konflikt zwischen "West" und "Ost" deren Parteien sich in Europa militärisch gegenüberstehen ¿ ein Konflikt, den man nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion als vergangen angesehen hatte, sich aber Schritt für Schritt wieder ankündigte und nun ganz präsent ist. Genauso wie die Theorie des (Neo)Realismus. Diese geht davon aus, dass in einer anarchischen Welt jeder einzelne Staat nach Sicherheit strebt, um zu überleben. Zu überleben bedeutet nicht nur die Absicherung von Bürgerinnen und Bürgern und des staatlichen Territoriums, sondern auch die Sicherung der eigenen staatlichen Souveränität. Diese Sicherheit versucht man durch militärische Aufrüstung und Vermeidung von Abhängigkeiten und Kooperation zu erlangen.
Das Problem: Die andere Seite denkt identisch. Eine ressourcenverschlingende Rüstungsspirale samt Sicherheitsdilemma und wirtschaftlich ineffizienter Isolation entsteht. Deutschland stellt als Reaktion auf den Ukrainekrieg und der potentiellen Bedrohung des Westens durch Putins Russland einhundert Milliarden Euro Sondervermögen für Rüstungsvorhaben bereit und hebt den Rüstungsetat auf mindestens zwei Prozent des BIP an.
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