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Warum hat Platon die 'ungeschriebene Lehre' nicht geschrieben?
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Der Streit um Platons "ungeschriebene Lehre", die nur mündlich einem engen Kreis vertrauter Schüler mitgeteilt wurde, hat in den vergangenen Jahrzehnten unter Philosophen für Aufsehen gesorgt. Rafael Ferber nimmt in diesem Streit eine differenzierte Position ein. Er ist davon überzeugt, daß es die "ungeschriebene Lehre" tatsächlich gab, daß aber Platon aus Gründen, die im Prozeß des Erkennens selbst liegen, diese Lehre auch engsten Schülern nicht habe mitteilen können. In diesem Buch zeichnet Ferber die Diskussion nach und faßt die interessantesten Standpunkte zusammen.
Seit Aristoteles ist bekannt, daß Platon seine wichtigsten Lehren nicht aufgeschrieben, sondern dem inneren Kreis seiner Schüler nur mündlich mitgeteilt hat. Während in den überlieferten Dialogen lediglich Platon "exoterische" Lehren überliefern, waren die wichtigsten "esoterischen" Erkenntnisse nicht für ein größeres Publikum bestimmt. Der Inhalt und die Bedeutung von Platons "ungeschriebener Lehre" sind indessen unter Philosophen umstritten. Vor fünfzehn Jahren, auf dem Höhepunkt des Streites um die "ungeschriebene Lehre", hat Rafael Ferber mit einem kleinen Buch in die Diskussion eingegriffen. Er vertrat die These, Platon habe die "ungeschriebene Lehre" auch deshalb nicht mitteilen können, weil durch ein Paradox des Erkennens die höchsten Prinzipien (also der Gegenstand der "ungeschriebenen Lehre") nicht durch logische Operationen erkannt werden könnten. Ferbers differenzierte Position ist auf viel Respekt und Zustimmung, vereinzelt aber auch auf Ablehnung gestoßen. Ferbers neues Buch bringt den Text von 1991 noch einmal, erweitert ihn aber deutlich um neue Gesichtspunkte und skizziert die Diskussion, die er ausgelöst hat. Der Leser erfährt in dem Buch, was unter der "ungeschriebenen Lehre" Platons zu verstehen ist und worum es in dem Streit eigentlich geht.
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