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Wege Des Essayistischen Schreibens Im Deutschsprachigen Raum (1900-1920)
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Der Sammelband untersucht das essayistische Schreiben im deutschsprachigen Raum zwischen 1900 und 1920 am Beispiel mehrerer Autoren und Themen. Die medialen Voraussetzungen, die die essayistische Diskursführung bestimmen, finden dabei besondere Beachtung. Aus den Positionen der behandelten Schriftsteller ergibt sich ein grundsätzlicher Konsens über die der essayistischen Praxis innewohnende Tendenz, sich Anfang des 20. Jahrhunderts von gattungstypischen Konventionen immer mehr abzukoppeln und ein selbstständiges hermeneutisches Profil anzunehmen, das dem Essay zu einer im Vergleich mit anderen literarischen Gattungen gesteigerten Diskursfähigkeit verhilft. Diese nimmt nach dem Zivilisationsbruch des Ersten Weltkrieges insofern völlig neue Konturen an, als sich der an der Tradition vormoderner sozialer Formen orientierende bildungsbürgerliche Horizont von nun an mit den Bedürfnissen einer viel komplexeren Gesellschaft konfrontiert sieht, was entweder zum radikalen Bruch mit alttradierten fiktionalen Strukturen realistischer Prägung führt oder zur Bewältigung solcher Komplexität aus drastisch apokalyptischer Sicht. Doch bis 1918 erscheint das essayistische Schreiben noch durch einen Hang zum Entwurf diskursiver Antworten auf die Krise der Moderne vereinheitlicht, bei denen sich die Gattung Essay als eine hoch differenziert argumentierende Struktur zur Verarbeitung kulturkritischer Ideologeme erweist.
Der Band resultiert aus der Zusammenarbeit von an italienischen Universitäten sowohl sprach- als auch literaturwissenschaftlich tätigen Germanisten und Philosophiehistorikern.
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