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Wege und Wüsten
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Samuel Beckett war zeitlebens eine Geher, schon in jüngsten Jahren begeisterte er sich dafür, an der Seite seines bewegungssüchtigen Vaters über die kahlen Buckel der Wicklow-Berge südlich von Dublin zu wandern, und noch im Alter konnte er stundenlang durch Paris laufen. Das wäre kaum der Rede wert, gäbe es nicht auch in Becketts zur Erstarrung neigendem Werk überall Straßen, Wege und Pfade, die die Figuren entlang schlurfen, ohne wirklich an irgendein Ziel zu geraten, oder wo sie auf etwas warten, das nie kommt. Und doch geht es immer weiter, das vielbeschworene Ende wird nicht erreicht. Im Grunde entspringt Becketts gesamtes Werk dem Entschluß, da weiterzugehen, wo ein Weg erschöpft scheint. Beckett verbaut sich planmäßig alle Wege, alle Möglichkeiten, er zwingt sich dadurch, in der Konzentration auf den ganz eigenen Ort durchzuhalten, grandios scheiternd zwar, doch ohne jemals aufzugeben. Die Wege Becketts sind unerschöpflich.
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