Welche Ähnlichkeiten und Unterschiede lassen sich in der strukturellen Entwicklung von "Shoah" und "Porajmos" feststellen?

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Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 1, 3, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Historisches Seminar), Veranstaltung: Massengewalt im 20 Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Hausarbeit soll untersucht werden, welche Ähnlichkeiten und Unterschiede sich in der strukturellen Entwicklung von "Shoah" und "Porajmos" feststellen lassen. Einige Wissenschaftler, so wie Eberhard Jäckel, sind der Ansicht, dass sich die Shoah nicht vergleichen ließe mit anderen Genoziden. Sie befürchten, dass dadurch der Völkermord an den Juden relativiert und verharmlost würde. Das Ziel dieser Hausarbeit und der vergleichenden Genozidforschung ist es nicht, die Singularität des Holocaust anzuzweifeln, sondern mit dem Vergleich zu verstehen, wie Genozide sich entwickelten, um zukünftig Genozide verhindern zu können. Die beiden Genozide, "Shoah" und "Porajmos", stehen im engen Zusammenhang zueinander. Aus diesem Grund kann die "Shoah" nicht isoliert betrachtet werden. Wie Wolfgang Wippermann richtig erwähnt, darf es außerdem "kein Tabu geben und auch keine Hierarchie oder gar Auserwähltheit der Opfer geben, weil Juden sowie Sinti und Roma Opfer der deutschen Täter waren. Die Deutschen tragen dafür die historische Verantwortung." Um die strukturellen Ähnlichkeiten und Zusammenhänge systematischer untersuchen zu können, wird der Text "The 10 Stages of Genocide" von Gregory H. Stanton zur Hilfe genommen. Stanton nimmt an, dass es 10 Phasen eines Völkermords gäbe, die vorhersehbar, aber nicht unaufhaltsam sind. Genozid sei ein Prozess. Diese 10 Phasen lauten: Klassifizierung, Symbolisierung, Diskriminierung, Entmenschlichung, Organisierung, Polarisierung, Vorbereitung, Verfolgung, Vernichtung und Leugnung. In dieser wissenschaftlichen Arbeit werden allerdings nur die Phasen Klassifizierung, Symbolisierung, Diskriminierung und Entmenschlichung analysiert, da diese Arbeit sonst zu umfangreich wäre. Um die beiden Genozide besser verstehen zu können, wird zunächst komprimiert dargestellt, welche Kontinuitäten der Diskriminierung beider ethnischen Gruppen es gab, die in der NS Zeit auf fruchtbaren Boden trafen. Dann folgt der Vergleich beider Genozide mit Teilen des Phasenmodells von Stanton. Beim Genozidbegriff bezieht sich diese wissenschaftliche Arbeit auf die Genozid-Konvention der Vereinten Nationen.