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Wenn die Bilder Position beziehen
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In diesem Essay über Brecht und die Montage, der aus anderer Perspektive Bilder trotz allem fortsetzt, untersucht Didi-Huberman die konkreten Verfahren und theoretischen Entscheidungen, die Bertolt Brechts Nachdenken über den Krieg zugrunde liegen.
Der Dichter, der lange im Exil leben musste, möchte eine Geschichte begreifen, deren Schrecken er, wenigstens bis zu einem gewissen Grad, selbst erlebt hat. In seinem Arbeitsjournal wie auch in seiner Kriegsfibel hat Brecht eine große Anzahl von visuellen Dokumenten oder Bildreportagen neu montiert und kommentiert, die Bezug auf den Zweiten Weltkrieg nehmen.
Didi-Huberman zeigt, wie diese Erkenntnis durch Montagen eine Alternative zum historischen Standardwissen bildet, und dank ihrer poetischen Komposition viele Motive, Symptome und Querverbindungen freilegt, die sonst unbemerkt geblieben wären. In Brechts Montagen verbindet sich so auf exemplarische Weise das politische Engagement mit der ästhetischen Dimension.
Abschließend beobachten wir, wie Walter Benjamin, der zu seiner Zeit der beste Kommentator Brechts gewesen ist, subtil die Parteinahmen des mit ihm befreundeten Dramaturgen verschiebt, um uns zu lehren, wie aus Bildern Stellungnahmen gemacht werden können, das heißt: wie Bilder Position beziehen.
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