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Werkausgabe. Bd. 10: Das Ohr des Malchus
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Gustav Reglers 'Das Ohr des Malchus. Eine Lebensgeschichte' erschien zuerst 1958 und wurde ein großer internationaler Erfolg - in einer Zeit, da apologetische Autobiographien Konjunktur hatten, als literarische Instrumente der Selbstrechtfertigung und der Selbstfindung.
Der Titel ist ein Programm, er zitiert Matthäus 26, 51 f.: 'Denn wer das Schwert nimmt, der soll durch das Schwert umkommen'.
Der 1898 in Merzig/Saar geborene und 1963 in Indien gestorbene Autor konnte zu diesem Zeitpunkt ein umfangreiches OEuvre vorweisen. Ein bewegtes und stets gefährdetes Leben: katholische Kindheit in Merzig, zunächst patriotisch hochgestimmte Teilnahme am Ersten Weltkrieg mit schwerer Verwundung, Studium in Heidelberg und München, Arbeit als Journalist in Nürnberg, Eintritt in die KPD 1929, 1933 Emigration in das Saargebiet und nach Frankreich, Engagement und Agitation als Schriftsteller im Exil, Mitarbeit am 'Braunbuch' über den Reichstagsbrand, Teilnahme an Schriftstellerkongressen in Moskau und Paris, Reisen in die Sowjetunion, politischer Kommissar im Spanischen Bürgerkrieg und schwere Verwundung, Lagerhaft in Le Vernet, schließlich Exil in Mexiko, Lösung von der KPD und Anfeindungen als Renegat. Der Bericht endet im Jahr 1945 mit dem Tod seiner Frau Mieke, der Tochter Heinrich Vogelers.
1957 fügt er dem fertigen Manuskript einen Anhang an mit Erläuterungen, und damit beginnt ein interessanter Rezeptionsprozeß der politischen Wertungen und Wahrheitsfragen. Das eigene Erleben markanter Ereignisse des 20. Jahrhunderts, die persönlichen Begegnungen u. a. mit André Malraux, Ernest Hemingway, Maxim Gorki, Karl Radek: ein exemplarischer Lebenslauf im 'Jahrhundert der Ideologien' (Raymond Aron).
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen