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Werner Korte und die Musikwissenschaft an der Universität Münster 1932 bis 1973
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In der Zeit von 1932 bis 1973 fanden für das Musikwissenschaftliche Seminar der Universität Münster wesentliche Entwicklungen statt. Das praktische Musizieren erhielt einen ganz neuen Stellenwert, der sich unter anderem in der Konzerttätigkeit des Collegium musicum wider-spiegelte. Das Extraordinariat für Musikwissenschaften konnte kurz nach dem Krieg zu einem ordentlichen Lehrstuhl ausgebaut werden. Das wissenschaftliche Spektrum wurde durch die Einrichtung der Forschungsstellen für Orgelwissenschaft und für theoretische Mu-sikwissenschaft in den 1960er-Jahren ausgedehnt.
Die prägende Gestalt war Werner Korte, der 1932 zum Direktor des Musikwissenschaftlichen Seminars berufen, 1946 zum Ordinarius ernannt und 1973 emeritiert wurde. Die vorliegende Arbeit zeichnet seinen Lebensweg und sein Wirken in Münster nach. Dabei wird seine Rolle als Wissenschaftler, Lehrer, Musiker und Schriftsteller beleuchtet. Im Mittelpunkt stehen in diesem Zusammenhang seine wissenschaftlichen Veröffentlichungen, in denen sich bis 1941 eine massive Anbiederung an die politische Ideologie des Nationalsozialismus nachweisen lässt. Dieser Phase folgte eine publizistische Abstinenz, die bis in die 1960er-Jahre andauerte und als Zeichen des Umdenkens gedeutet werden könnte. Es ergibt sich ein ambivalentes Bild eines begabten Wissenschaftlers und Praktikers, dessen Handeln durch Karrierestreben, aber auch durch unermüdlichen Einsatz für das Musikwissenschaftliche Seminar, den wis-senschaftlichen Nachwuchs und das Musikleben in der Stadt Münster gekennzeichnet ist.
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