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Werte und Wertungen im Sport
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Die Abteilung Sport & Gesellschaft sowie die Abteilung Sportpädagogik der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main luden am 21. Januar 2005 zu einem Forschungskolloquium zum Thema "Wertediskurs in der Sportwissenschaft" ein. Im Vordergrund stand die Auseinandersetzung mit Qualität und Leistung in Bezug auf Werte und Erleben im Sport: Welche Werte werden im Leistungssport gelebt? Aus welchen Perspektiven können Werte und Leistung im Sport wahrgenommen und beurteilt werden? Was kennzeichnet die momentane Situation im Hochleistungssport aus ethischer oder qualitativer Sicht, und wie kann der praktizierte Sport ethisch als auch qualitativ "wertvoller" werden?
In fünf Vorträgen, welche sich mit unterschiedlichen Schwerpunkten der sportwissenschaftlichen Teilbereiche befassten, wurde die Wertproblematik im Sport beleuchtet und diskutiert.
Im Zentrum der Arbeit von Claudia Pawlenka standen neben Überlegungen zur Prozessorientierung der sportlichen Leistung die Frage der heutigen Relevanz der aristotelischen Abgrenzung von Natürlichkeit und Künstlichkeit sowie die Problematik der Abgrenzung von Doping als künstlicher Form der Leistungssteigerung von anderen natürlichen oder quasikünstlichen Techniken der Leistungssteigerung (Geräte-/Körper-/Bewegungs-lTrainingstechnik).
Stephanie Klein referierte über ein Projekt, welches im Auftrag des Landesportbundes Rheinland-Pfalz durchgeführt wurde und sich mit der Olympischen Idee und der aktuellen Bedeutung und Vermittlung von Werten befasste. Im Vordergrund stand dabei die Frage, inwiefern Übungsleiter und Trainer als Vermittler von Werten im Sinne der Olympischen Idee verstanden werden können und welche Konflikte mit dieser Aufgabe verbunden sind. Silke Brand analysierte die Problematik der bislang wissenschaftlich wenig berücksichtigten Trainingsqualität aus der Sicht der Athleten. Ein übergeordnetes Ziel ihres Forschungsprojektes bestand in der Extrahierung und Positionierung eines geeigneten Qualitätsbegriffes für Training, der Vorstellung einer explorativen Vorstudie sowie einer Skizzierung einer Operatonalisierung möglicher qualitativer Einflussgrößen auf ein leistungssportliches Training. Die leibphänomenologische Perspektive auf das moralische Handeln im Sport wurde von Kirsten Jäger beleuchtet. Anhand der Philosophie Nietzsches wurde die Anerkennung der Leiblichkeit dargestellt, wie sie philosophisch die Grundlage für ein sportethisches Konzept mit einer ganzheitlich-phänomenologischen Perspektive auf die Moral im Sport bieten kann. Die bislang unbearbeitete Problematik der Regelqualität wurde von der Leipziger Arbeitsgruppe, vertreten durch Manfred Franz und Dr. Detlef Köpke, vorgestellt. Anhand einiger Beispiele wurde die Begrifflichkeit der Regelqualität hergeleitet und aus dieser Schlussfolgrungen für die Gestaltung der Regelwerke in den Sportarten des Leistungssports gezogen.
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