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Werterfahrung und Wahrheit
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Unsere moralischen Wertungen und Normen prägen unser Weltverständnis zutiefst. Aber wie überzeugend lassen sie sich eigentlich begründen? Und inwiefern stellt die Freiheit, verstanden als unsere Fähigkeit zur begrenzten rationalen Selbstbestimmung, die Grundbedingung und zugleich das Ziel eines verantwortungsvollen Lebens dar? Philippe Merz widmet sich diesen Grundlagenfragen, indem er Husserls Entwurf einer phänomenologischen Ethik systematisiert, kritisch prüft und konstruktiv weiterentwickelt. Hierbei zeigt sich, dass unsere moralische Werterfahrung aus drei Stufen besteht: dem vorprädikativen Wertfühlen sowie dem materialen und formalen Werturteilen. Auf jeder dieser drei Stufen lässt sich ein begründungstheoretischer wie auch normativer Minimaluniversalismus nachweisen. Über diesen Minimaluniversalismus hinaus bleibt allerdings die Vielfalt unserer moralischen Wertungen, Absichten und Handlungen legitim und auch wünschenswert.
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