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Witz und Ironie in der politischen Kultur Englands im Hochmittelalter

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Das Mittelalter gilt nicht unbedingt als Epoche des feinen Witzes und der Ironie, wird es doch gerne mit monastischer Lachfeindlichkeit und mit derber volkssprachiger Komik assoziiert. Die Studie lädt dazu ein, dieses (Vor-)Urteil auf den Prüfstand zu stellen. Untersucht werden die kommunikativen Funktionen von Witz, Ironie und Spott im mündlichen und schriftlichen Austausch der Führungsschichten in England vom späten 11. bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts. Doch was empfand man damals überhaupt als witzig? Wie wirkte sich die Gebärde des Lachens auf das Prestige der handelnden Individuen aus? Welche Rolle spielten ironische Bemerkungen und verbale Provokationen, etwa bei der Austragung von Konflikten? In welcher Weise ambivalentes Sprechen in einer rang- und ehrbewussten Gesellschaft von den weltlichen und geistlichen Akteuren eingesetzt wurde, die sich stets in einem dynamischen Geflecht wechselseitiger Verpflichtungen befanden und zugleich um die Durchsetzung der eigenen Statusansprüche rangen, ist Gegenstand dieser Untersuchung. Die Chronisten und Briefautoren der anglo-normannischen und frühen angevinischen Zeit erweisen sich als sensible Beobachter dieser Phänomene, auch wenn sie die historische Realität im Einzelfall sicher nicht verlässlich abbilden, sondern in ihren Werken ganz eigene Vorstellungswelten entstehen lassen.
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