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Wo liefen sie einst?
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Wo liefen sie einst, die Flach-, Hürden- und Trabrennpferde in damaligen deutschen Landen bis 1914? - Hatten Vollblüter zu Aachen und Zweibrücken bereits 1821 erste Prüfungen gewonnen, so begründete Doberan am 10. August 1822 mit einem Schaurennen nach englischem Muster eine echte Tradition, machte bald landesweit Schule. Dem Beispiel folgten Güstrow, Neubrandenburg, Berlin, Breslau, Celle, Stuttgart, Wehlau, Königsberg, Hamburg-Wandsbek, Düsseldorf... Dagegen schlug die Geburtsstunde des offiziellen Trabersports erst 1874 bei Groß Jüthorn. Für volle Häuser sorgten ebenfalls Kräftemessen von Vierbeinern des Militärs und aus der Landwirtschaft. Angesichts des Jubiläums des organisierten Galopprennsports in Deutschland zu Gunsten der Zucht sei neben der Wiege Doberan an 200 weitere Veranstaltungsplätze in einem ABC erinnert. Die damalige Popularität von Pferderennen in ganzer Breite und Vielfalt kam der heutigen von König Fußball sehr nahe. Gerade anlässlich des 200-jährigen Turfjubiläums Grund genug, sich der Anfänge und der Entwicklung einer Vielzahl alter Veranstaltungsorte - selbst auf ehemaligen deutschen Territorien, wie beispielsweise dem "Pferdeland" Ostpreußen - zu widmen. Von denen vergleichsweise wenige überdauerten, viele fast völlig in Vergessenheit gerieten. Dazu 1940 der Buchautor Oscar Christ: "Selbstredend waren die seinerzeitigen Rennbahnen nicht der Schauplatz von Rennen, wie wir sie heute gewohnt sind, mit ragenden Tribünen, hoch kultivierten Anlagen und technischen Einrichtungen, die weder Wunsch noch Bedingung unerfüllt lassen. Es waren Exerzierplätze, Wiesen oder ähnliche Gelände mit primitiver Zurüstung, wie sie einigen wenigen Renntagen im Jahr entsprachen." Die neben Doberan fürs ABC ausgewählten Bahnen stellen natürlich nur eine Auswahl dar, für die fachliche Auflistungen von 1912 und 1914 die Grundlage bildeten. Besonderes Augenmerk gilt natürlich dem Äußeren der Sportstätten, ihren Merkmalen, Ausmaßen und Besonderheiten. Beachtung finden im Buch ebenfalls Vereine, Aktive, Pferde und typische Geschehnisse, wobei aus dem Umfang der Beiträge keine Wertung einzelner Pisten und Initiativen abzuleiten ist. Immer mal wieder wird aus heutiger Sicht Ungewohntes und Originelles etwas ausführlicher beleuchtet. Das 476 Seiten umfassende Buch, illustriert mit rund 300 Lageplänen, Vereins-Symbolen, Bildern sowie Zeitungsausschnitten, ist gegliedert in "Bad Doberan -Wiege des deutschen Turfs", das ABC von 200 weiteren Rennplätzen und einen mehr als 30 Seiten starken Anhang.
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