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Zeiten des Aufruhrs
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Das junge Ehepaar Frank und April Wheeler verkörpert die Kehrseite des amerikanischen Traums der fünfziger Jahre. Unerbittlich demontiert Richard Yates die vermeintliche Idylle der Vorstädte und die Lebenslügen seiner Helden. Mit seinem Romanerstling, in den USA längst ein moderner Klassiker, wurde er zum Leitstern einer ganzen Schriftstellergeneration.
Hinter der pastellfarbenen Fassade der amerikanischen Vorstadthäuser an der «Revolutionary Road» (so der ironische Originaltitel des Romans) lebt das junge Ehepaar Wheeler genau das Leben, das es niemals gewollt hat: Zwei ungeplante Kinder scheinen den Lebensentwürfen der beiden ebenso im Wege zu stehen wie die Beengtheit der Suburbia, die einfältigen Nachbarn oder Franks sinnentleerte Tätigkeit in einem Großraumbüro. April, eine mäßig begabte Schauspielerin, träumt von einem Dasein fernab der Gewöhnlichkeit - von einem Künstlerleben in Paris. Das Paar gibt sich völlig wirklichkeitsfremden Illusionen über die eigenen Möglichkeiten hin und rutscht dabei, ohne es zu merken, tiefer und tiefer in die Spießbürgerlichkeit ab. In ihrem doppelten Egoismus entfremden sich die beiden immer weiter voneinander, ihre Wunschphantasien erweisen sich als Farce. Suggestiv beschreibt Yates den Abgrund, der hinter den Verkleidungen der Wohlanständigkeit lauert, und fördert hellsichtig die fatalen Folgen moderner Lebenslügen zutage.
«Die fordern uns auf, aufmerksam, umsichtig und wachsam zu sein, das Leben so zu leben, als hinge alles davon ab, was wir tun - denn täten wir es nicht, so setzten wir alles aufs Spiel», schrieb Richard Ford, der in Yates das künstlerische Vorbild der gesamten nachfolgenden Schriftstellergeneration Amerikas verehrt.
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