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Zufall, das Kölner Domfenster und 4900 Farben. The Cologne Cathedral Window, and 4900 colours
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In seinem Aufsatz "Zufall, Plan, Gegebenheit..." schreibt Stephan Diederich "72 Farbtöne, jeder 72 mal im Stock vorhanden, "aus dem der Computer per Zufallsgenerator die Anordnung der Töne bestimmte, mit denen eine Hälfte des DOMFENSTERS gefüllt wurde, die andere Hälfte ist die Spiegelung davon." So ist die nüchterne Bestandsaufnahme Richters zum Entwurf für das südliche Querhausfenster des Hohen Doms zu Köln. Daß dieses Projekt für ihn eine lange und intensive Auseinandersetzung bedeutete, eine Aufgabe, die ihn zugegebenermaßen gleichzeitig begeisterte und erschrocken machte, verrät die Äußerung nicht. Tatsächlich ist das Fenster wohl ebenso als wesentliches Kapitel im Oeuvre Gerhard Richters zu sehen, wie es einen integrierenden Bestandteil des prominenten Gotteshauses und herausragenden Beitrag zur Möglichkeit zeitgemäßer Kirchenfenstergestaltung ausmacht." Die Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner schreibt über "Das neue Fenster als Teil der historischen Domverglasung" und Birgit Pelzer über "Der Zufall als Partner" in Richters Werk. Das Buch dokumentiert in farbigen Abbildungen sowohl die mehr als fünfjährige Arbeit - mit zahlreichen Entwürfen und technischen Versuchen - bis zum fertigen Fenster als auch die Entstehung des weltlichen Pendants: 4900 Farben", ein sechs mal sechs Meter großes Bild. Beruhend auf einem vergleichbaren Entstehungsprinzip - der Zufallslösung, in die der Künstler eingreift -, besitzt dieses aus 196 Einzelbildern mit jeweils 25 farbig lackierten Quadrattäfelchen zusammengesetzte Tafelbild in seiner direkten Frische und Leichtigkeit dennoch eine völlig andere Anmutung als sie das würdevolle und in seiner Funktion aufgeladene Kirchenfenster aufweist. Das Buch entstand in unmittelbarer Zusammenarbeit mit Gerhard Richter.
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