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Zum ewigen Frieden 1795-1995
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Kant hat vor 200 Jahren erstmals die Frage nach den Bedingungen der Möglichkeit eines ewigen Friedens gestellt. Sein Denkanstoß wurde nicht aufgegriffen. Immer noch ist Krieg allgegenwärtig, und schon beim Verständnis dessen, was Frieden eigentlich ist, besteht nur vordergründiger Konsens. "Ewiger" Frieden aber gilt heute einer postmodernen Geisteshaltung als illusionär, Kant wird ignoriert und Philosophie im Blick auf den Frieden für überflüssig befunden.
Diese Schrift versucht zu zeigen, daß jedes Friedensverständnis ohne philosophische Metareflexion in die Irre führen muß. Die vielen Kriege seit Kant sind auch deshalb geführt worden, weil entweder schlechte Philosophie den Ton angab, oder aber Gedankenlosigkeit freie Bahn hatte. Das muß nicht unbedingt so sein.
Dazu bedarf es aber der Erinnerung an eine Unbedingtheit, die Platon einmal als Wegweiser diente, Kant als erkenntnistheoretische Erfahrungsbasis und Max Weber als wissenschaftlicher Wirklichkeitsbezug. Im Blick auf sie kann die Aufklärung wieder ihren argumentativ plausiblen Halt finden, Wissenschaft ihre kritische Distanz und Philosophie die Kraft, endlich auch einmal auf die Was-Frage intersubjektiv evident Antworten zu geben.
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