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Zum Problem der Selbstreformierung reformbedürftiger Demokratien: Der Fall Italien
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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Westeuropa, Note: 1, 0, Universität Passau (Lehrstuhl für Politikwissenschaft I), Veranstaltung: Hauptseminar "Verfassungsgebung und Verfassungswandel: Westliche und östliche Demokratien im Vergleich", 32 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: "Der Fall Italien - Dauerkrise einer schwierigen Demokratie" und "Die Italiener oder
Demokratie als Lebenskunst" sind nur zwei Titel aus der politikwissenschaftlichen
Literatur der späten achtziger Jahre über Italien, ein Land, dessen politische Verhältnisse
traditionell als schwierig eingestuft werden. Trotz zahlreicher Probleme politischer
Natur kam eine grundlegende Reformierung der italienischen Institutionen bzw. eine
Revision der italienischen Verfassung von 1948 bisher nicht zustande. Dies ist umso
erstaunlicher, als in der Zeit von 1983 bis 1998 drei mit einer mehr oder weniger
grundlegenden Reformierung der Institutionen beauftragte Zweikammerkommissionen,
sog. Bicameralen, zur Beratung einberufen worden waren. Ferner spricht man in Bezug
auf Italien seit dem Zeitraum von etwa 1991 bis 1996, der sog. "Transitionsphase",
vielfach von einer "Zweiten Republik".
Es stellt sich zunächst die Frage, inwieweit die schwierige politische Situation Italiens
auf Strukturprobleme im politischen System bzw. im Verfassungsgefüge zurückzuführen
ist. Daher sollen in einem ersten Teil der vorliegenden Arbeit die spezifischen
Problemkomplexe im Institutionengefüge Italiens dargestellt werden. Diese strukturellen
Probleme standen als zentrale Themenkomplexe immer wieder im Mittelpunkt der
Verfassungsreformdebatte. Dies gilt speziell für die drei Bicameralen, deren Diskussions-
verlauf daher ebenfalls kurz thematisiert werden soll.
Darauf folgt eine Auseinandersetzung mit der Kernfrage der vorliegenden Arbeit, die
folgendermaßen lautet: Welche Gründe gibt es für das Misslingen jeglicher großer
Reformvorhaben im Italien zur Zeit der drei Bicameralen? Dabei drängt sich die Frage
auf, ob der Druck in Italien letztlich doch nicht groß genug war, um eine grundlegende
Reform herbeizuführen oder ob die Unfähigkeit zur Veränderung andere Ursachen hat. Prinzipiell besteht für die Verwirklichung tiefgreifender Reformen neben einem
übermäßigen internen Problemdruck, der schließlich zur allfälligen Reform zwingt, noch
die Chance des Einsatzes eines Agendasetters zum Vorantreiben der Reformdiskussion. Die drei Bicameralen stellten hierbei für Italien in etwa das dar, was für die Europäische
Union derzeit der einberufenen Verfassungskonvent vollbringen soll. [...]
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