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Angestoßen durch das aktuelle Forschungsinteresse an materiellen Kulturen und Dingsprachen untersucht Daniela Doutch in Hermann Brochs Romantrilogie "Die Schlafwandler" (1930-32) Erzählweisen, die die medialen und materiellen Bedingungen des Schreibens als ein Tasten reflektieren und damit als Teil eines Diskursgefüges sichtbar werden, welches das Taktile nach 1900 neu zu bestimmen sucht. Mit der Analyse prothetischer, psychotechnischer, arbeitswissenschaftlicher und medialer Diskurse konturiert die Studie ein Tastverständnis, das auf die umfassende Steigerung und Optimierung des menschlichen Körpers im Kontakt mit seiner technischen Außenwelt sowie die Beschleunigung seiner Interaktionen gerichtet ist. Stand bislang vor allen Dingen die von Broch selbst formulierte Perspektive auf den Roman als Erkenntnisinstrument im Zentrum der Forschung, mit dessen Hilfe auf die moderne Unübersichtlichkeit mit einem neuen transzendentalen , Überblick' geantwortet werden soll, so zeigt Daniela Doutch, dass es gerade die Verschiebung vom Primat des Visuellen zum Taktilen ist, die dem Roman erlaubt, elementare Krisenelemente wie Identitätsverlust und Sprachkrise in einer , Poetik des abtastenden Umschreibens' begreiflich zu machen.
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen

Preis

36,90 CHF