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Zur Rekonstruktion der Struktur der frühen römischen Gesellschaft im Spiegel lazialer Grabsitten und antiker Schriftquellen

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Diese Studie zeigt neue Wege auf, um die Grabsitten Latiums als Anzeiger einstiger sozialer Verhältnisse zu verstehen und einen Einblick in die Entstehungsphase der Sozialstrukturen zu gewinnen, die später die Gesellschaft der römischen Republik bestimmten. Dafür werden die antiken Schriftquellen zum Wesen der römischen gentes und familiae ausgewertet und die Grabsitten der Nekropole von Osteria dell'Osa im Vergleich zur Strukturentwicklung anderer Gräberfelder der früheisenzeitlichen und orientalisierenden Periode in Latium und Etrurien untersucht. Das bislang in der Forschung favorisierte evolutionistische Entwicklungsmodell der Genese des römischen Staatswesens eignet sich nicht zur Erfassung der sozialen Aussage der Grabsitten, da die Grabstätten z. B. keine Verwandtschaftsverbände oder andere Sozialeinheiten spiegeln und auch nicht zur literarischen Überlieferung passen. Statt dessen kann anhand der Grabsitten die Genese der staatstragenden Funktionsträger der Römischen Republik archäologisch aufgezeigt werden. Den Schlüssel dazu liefern die literarisch überlieferten Grabsitten der senatorischen Adelsfamilien und die von Patriziern besetzten Ämter. This study presents new approaches to understanding the burial customs of Lazio as indicators of former social conditions and gaining insight into the formation phase of the social structures that later dominated the society of the Roman republic. For this purpose, the ancient written sources on the nature of Roman gentes and familiae are analysed, as are the funeral customs of the necropolis at Osteria dell'Osa in comparison to the structural development of other cemeteries of the Early Iron Age and Orientalising period in Lazio and Etruria. The evolutionistic model of the development of the Roman political system hitherto favoured by many researchers is unsuitable for the documentation of the social meaning of the burial customs since the graves do not reflect e. g. any family connections or other social units and do not match the written traditions. Instead, it is possible to illustrate the genesis of the state-supporting functionaries of the Roman republic by means of these funeral customs. The clue to this are the text documents on the burial customs of the senatorial noble families and the public offices held by patricians.
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