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Zwischen Heil und Heilung
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Wie in der antiken griechischen Medizin so nimmt auch in der traditionellen chinesischen Heilkunde der Gedanke der Prävention eine zentrale Stellung ein. Bereits die frühesten erhaltenen Quellen machen deutlich, dass yangsheng, das "Nähren und kultivieren des Lebens", als eine umfassende "Kunst der Lebenspflege" zu verstehen ist, die neben spezifischen gesundheitsfördernden und therapeutischen Methoden und Praktiken auch den alltäglichen Aspekten des menschlichen Daseins- von schlichten hygienischen Anweisungen über Vorschriften zur Ernährung bis hin zum Bereich der Sexualität - Beachtung schenkt. Dieser Entwurf, der auf der Grundannahme der Verantwortlichkeit des einzelnen für sein "Schicksal" basiert, steht in unmittelbarer Nähe zur antiken Diätetik, in ihrer ursprünglichen Bedeutung als "Lebensweise" und davon abgeleitet als Kunst der Lebensführung zu verstehen, die das medizinische Denken bis in die Neuzeit hinein beeinflusste und erst im 19. Jh. Zur Diät "verkümmerte". Die Betrachtung des chinesischen Yangsheng-Denkens und seiner Quellen zeigt die Verflechtung zwischen der Heilkunde, philosophischen Lehren und religiösen Vorstellungen, so dass aus der philosophischen Betrachtung gewonnene Erkenntnisse über den Menschen das heilkundliche Denken und Handeln beeinflussten, wie auch das ärztliche Wissen wiederum auf die philosophische Reflexion und religiöse Praxis zurückwirkte.
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