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Zwischen kirchlicher Reform und Kulturimperialismus
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Als Papst Pius IX. 1867 die eigenkirchlichen Rechte der armenisch-katholischen Kirche durch die Bulle Reversurus einschränkte, wollte er durch eine stärkere Bindung der Kirche an Rom ihre Reform einleiten. Die päpstliche Zentralisierungspolitik führte jedoch zum armenisch-katholischen Schisma (1871-1879/81), das aufgrund der gegebenen politischen Konstellationen in Europa und im Orient das Interesse der europäischen Großmächte auf sich zog. Deren politische Ziele und Rivalitäten beeinflussten in der Folge den Verlauf des Schismas. Neben dieser komplexen politischen Gemengelage entwickelten sich jedoch auch neue zwischenkirchliche Beziehungen. Auf der Grundlage freundschaftlicher Kontakte zwischen katholischen Armeniern, Altkatholiken und Anglikanern bildete sich ein internationales Netzwerk.
Mariam Kartashyan stellt die transnationalen Auswirkungen des armenisch-katholischen Schismas im Osmanischen Reich in den Mittelpunkt ihrer Studie und analysiert sowohl die vielfältigen diplomatischen Verwicklungen als auch die daraus resultierenden zwischenkirchlichen Verbindungen. Zudem geht sie der Frage nach, inwieweit die politischen Eingriffe während der römischen Reformbestrebungen auch als Ausdruck eines Kulturimperialismus gegenüber den katholischen Armeniern zu werten sind.
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