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Toleranz und Menschenwürde / Tolerance and Human Dignity
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Das 11. Deutsch-Amerikanische Kolloquium, das vom 24. bis 30. Juli 2010 in Wildbad Kreuth stattfand, befasste sich mit der Toleranz, die im Laufe der geschichtlichen Entwicklung einen grundlegenden Bedeutungswandel erfuhr. Ursprünglich hatte der Begriff "Toleranz", also "Duldung", einen eher negativen Beigeschmack. Ein "Fremder" wurde von der einheimischen Bevölkerung geduldet. Seine religiöse Überzeugung, sein Lebensstil und seine Verhaltensweise waren "anders" als die der bodenstämmigen Bevölkerung. Dies änderte sich im Zuge der Besiedlung Nordamerikas. Die Einwanderer, die aus verschiedenen Ländern Europas kamen und verschiedenen Religionen angehörten, bildeten von Anfang an eine "pluralistische Gesellschaft". Alle waren gleichberechtigt. Toleranz wird zur Bedingung eines friedvollen Zusammenlebens in der pluralistischen Gesellschaft. Die innere Begründung dafür, dass alle Menschen die gleiche unantastbare Würde besitzen, setzte sich erst nach der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs durch.
Der vorliegende Berichtsband umfasst drei Themenbereiche. Der erste ist den Wurzeln der Toleranz und der historischen Entwicklung dieser Wertnorm gewidmet. Der zweite Bereich behandelt die Frage, wie das Christentum und der Islam zur Wertnorm der Toleranz stehen. Der dritte Bereich zeigt die Bedeutung von Toleranz in Wirtschaft und Gesellschaft und in der Demokratie auf.
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